Zwischenfazit bei 2/3 der Promotion

11:41 André 5 Comments

Ich bin mal wieder im Zug unterwegs (und damit praktisch offline) und komme daher zum Schreiben. Seit dem letzten Eintrag ist viel Zeit vergangen. Die Brandenburger schlittern mittlerweile über den Reif auf dem Bahnhofsvorplatz und zwei Drittel des geplanten Zeitraums für die Promotion sind rum.
Dass ich nichts geschrieben hätte, kann ich eigentlich nicht sagen. Aber es ist ringsherum irgendwie viel passiert, sodass einfach die Zeit fehlte, auch noch was Persönliches zu schreiben. Ich könnte jetzt allerdings auch gar nicht sagen, was denn alles so genau passiert ist. Es ist zum Teil ein Strom aus Ereignissen, der einen mitreißt und zum Teil ein selbstgesteuerter Prozess, den man vorantreibt. Solange man den Großteil beeinflussen kann, ist alles gut, denke ich (vgl. "locus of control").

Gerade bin ich auf dem Weg zu meinem zweiten Arbeitgeber, der nach vier Monaten Bearbeitungszeit nun einen neuen Arbeitsvertrag für mich hat. Ich bin gespannt, wie lange er läuft. Ein Jahr wäre gut. [Nachtrag: Es ist tatsächlich ein ganzes Jahr geworden.]

Der Jahreswechsel ist wohl auch ein guter Zeitpunkt für eine Zäsur. Denn so langsam sollte ich die Pläne für die Arbeit konkretisieren(, die ja nun im nächsten Jahr zu Ende gebracht werden soll) und auch schon mal ein paar Wörter als Gerüst schreiben, um zu sehen, wo noch größere argumentative und mit größerem Forschungsaufwand verbundene Lücken zu füllen sind und wie das Ergebnis (ein Qualitätsmodell) denn genau aussehen soll. Ich merke langsam, wie schnell man es sich bequem machen kann, wenn man will. Dafür ist es dann aber manchmal auch schneller vorbei als man denkt. So sind hier und da WiMis in ihrem sechsten Jahr und fliegen damit erstmal per Gesetz raus.
Ich fürchte ein wenig, dass es mit den zunehmenden Projektideen und möglichen Kooperationen eng für die Diss werden könnte und ich den Titel korrigieren muss auf "Zwischenfazit bei 1/2 der Promotion". Ab Sommer ist laut Plan nämlich schon Schicht im Schacht und wildes Schreiben bis Ende des Jahres angesagt. Das heißt, dass bis dahin möglichst auch alle aufwändigeren Analyseergebnisse erfasst oder deren Erhebung zumindest vorbereitet und terminiert sein sollten.
Die geplanten Methoden sind übrigens:
- Anwender-Umfrage
- Experten-Interviews
- Eyetracking-Studie
- kontrolliertes Experiment mit Studierenden (Software Engineering)
- Praxis-Fallstudie

Der Methodenmix sieht ein bisschen aus wie nach dem Motto "Viel hilft viel", ist im Einzelnen aber durchaus berechtigt, um die Interessen der verschiedenen Positionen zu beleuchten.

Ein weiteres Thema kommt immer wieder hoch: Marketing. Die Vermarktung der eigenen Person und der Forschungsergebnisse ist ein häufig vernachlässigter Aspekt in der Forschung. Gerade wenn nicht "Max-Planck-Institut für Irgendwas" draufsteht, muss man sich innerhalb der Hochschule(n), aber auch nach Außen hin möglichst effektvoll präsentieren. Ich kann hier bereits auf die ein oder andere persönliche Kompetenz zurückgreifen, was es leichter macht, hier abzuliefern. Aber mein Tag hat auch nur so-und-so viele Stunden und immer wenn man Werbetexte schreibt, forscht man nicht. Das hat aber auch die positive Seite, dass man seine Forschung immer in den gesellschaftlichen Kontext einordnen muss, was zur "Erdung" beiträgt und dem Elfenbeinturm-Syndrom vorbeugt.

Zum Abschluss noch ein aktuelles Arbeitsergebnis: Gestern wurde ein von einem Studenten und mir gemeinschaftlich entwickeltes IT-System in den Testbetrieb geschickt. Es ist so eine Art Kundentreue-System. Wer sich unsere Campus-App runtergeladen und seinen QR-Code an der Bar des Studentenkellers gezeigt hat, bekam gestern Abend ein Freigetränk. Die Barleute hatten eine weitere App zum Scannen der Barcodes. Von 34 Anwesenden beim Quizabend haben sich mindestens elf spontan die App heruntergeladen und den Code gezeigt. Technisch lief dank WLAN alles recht reibungslos und ich bin vorsichtig optimistisch, das Ganze weiter ausbauen zu können. Fragt sich noch, wie es funktioniert, wenn die Anreize kleiner oder anderer Art sind. Jedenfalls hat es Spaß gemacht, direkt zuzuschauen, wie ein Arbeitsprodukt nützlich ist. - Ein Vorteil anwendungsnaher Forschung.

Damit liebe Grüße an alle Geisteswissenschaftler und eine schöne Weihnachtszeit!

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Dieser Beitrag ist nicht klickoptimiert.

09:07 André 1 Comments

Herzlichen Glückwunsch! 
Deine Aufmerksamkeitsspanne liegt über dem Niveau eines durchschnittlichen X-und-zwanzigjährigen!

Aber warum klickst du so einen langweiligen Link an? - Kein interessantes Bild oder aufreibendes Thema. Keine Kinderleichen, keine erhängten Gewerkschaftsführer.

Vor ein paar Wochen habe ich zu Hause eine Cover-Version eines aktuellen Pop-Songs aufgenommen, auf YouTube gestellt und den Link dann auf Facebook gepostet. Da das eigentlich nur ein Experiment für mich war, hat mich der verhaltene soziale Rücklauf nicht gestört. Verwundert war ich aber schon etwas. Ich wurde dann darauf aufmerksam gemacht, dass es vielleicht daran liegen könnte, dass die Leute gar nicht mitbekommen hätten, dass ich den Track und das Video selbst gemacht hatte und deshalb verhältnismäßig wenig klickten. Und tatsächlich hatte ich das nicht explizit geschrieben. - Schließlich war ich zwei ganze Tage lang mit nichts anderem beschäftigt gewesen. In dem Fall hat vielleicht einfach keiner damit gerechnet. - Es wirft aber das grundsätzliche Problem auf, wie Inhalte, die für die Empfänger von wesentlichem Interesse sind (wie in diesem Fall im Nachhinein von Freunden bestätigt wurde), möglichst so übermittelt oder angekündigt werden können, dass diese Empfänger das auch genauso wahrnehmen. (Diesem Problem widmet sich wohl das Fachgebiet des Marketing.)

Die Statistik dieses Blogs zeigt ganz gut, welche Überschriften (und vor allem natürlich Bilder) die meisten Klicks kriegen. Der Aufmacher dieses Beitrags ist zum Beispiel eigentlich viel zu leise unter dem lauten Rauschen all der anderen wichtigen Themen im Strom der Aktivitäten.

Besser wäre zum Beispiel:
Achtung! Dieser Beitrag ist nicht klickoptimiert.

Immer noch blöd, weil das Wichtige am Ende steht und möglicherweise abgesc...
Dann vielleicht so:
Nicht-Klickoptimierter Beitrag voraus!

Jetzt ins Positive gekehrt:
Klickoptimierung - Der Schlüssel zum Online-Marketing-Erfolg!

Ok, das war ein bisschen zu viel. Dann eben:
Die 7 Geheimnisse der Klickoptimierung

Nah dran. Nur noch ein bisschen feilen...
7 Schritte zum garantierten Klick

Das ist sie! - Die Web-optimierte Schlagzeile. Sie ist kurz und vermittelt zwei wichtige Versprechen

1) Du wirst nicht viel Zeit brauchen, es sind nur 7 Schritte. Außerdem siehst du an der Überschrift schon, dass ich weiß, dass du dich zwischen vielen Unterhaltungsangeboten hier auf dieser Seite entscheiden musst. Außerdem musst du dafür vielleicht sogar von Facebook in den Browser wechseln, was natürlich wieder Zeit kostet.

2) Es lohnt sich! Ich habe mir Gedanken gemacht und präsentiere dir nur die wichtigsten und relevantesten Informationen. Quellen verlinke ich brav, weiß aber auch, dass du sie dir nicht anschauen wirst. Schließlich ist es meine ehrenhafte Aufgabe, dir deine Informationshäppchen und Verhaltensanleitungen konsumgerecht aufzubereiten, damit du im nächsten Pausengespräch selbstbewusst mit tollen Informationen glänzen kannst. Details sind uninteressant. Alle werden Manager. Fragt ja ohnehin selten jemand genau nach...

Es gibt viele Arten dieser optimierten Schlagzeilen. Und natürlich ist es wichtig, sich kurz, verständlich und präzise ausdrücken zu können. Und natürlich spielt jeder Autor mit der Lebenszeit seiner Leser und sollte daher Struktur und einen gewissen "Pfiff" in seine Gedanken und Texte bringen. Gute Information oder Unterhaltung braucht aber auch Respekt vor dem Leser. Und wenn ich manchmal die Schlagzeilen von Bild, Heftig und Co. lese, wird mir ganz bange um die Art und vor allem Tiefe der Information, die im Internet konsumiert wird und bange um die Leute, die diese Information unreflektiert aufnehmen und über Facebook verbreiten.

Schade ist es, dass man die Zeit, die man mit dem Ignorieren und Nicht-Anklicken von Massenproduktionsinformation, die über soziale Medien geteilt werden, nicht für gehaltvollere Inhalte (+ etwas Denkzeit) nutzen kann. Ich denke, ich nenne sowas ab Heute "Fast Food Information". - Macht kurz satt, hält nicht lange an, aber liegt schwer im Magen, ohne dass man weiß, was es eigentlich war.

Du hast es bis zum Ende des Beitrags geschafft. - Trotz der vielen Wörter. Sehr beachtlich und nochmals: Herzlichen Glückwunsch!

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Eiffelturm, offener Meinungsaustausch und Real-Life-Achievements (Reisebericht Teil 2)

06:32 André 0 Comments

22.07.2014 – Paris Sightseeing
Heute Touri-Programm. Primärziel: Eiffelturm. Die Karte (s.u.) zeigt den approximierten Ablauf der Tour. Blau sind die Metro-Fahrten, rot die ungefähren Laufwege. Einige Phasen sind nicht so ganz klar, wie man sieht. In Paris stolpert man aber sowieso von der einen Sehenswürdigkeit in die nächste. Der Eiffelturm rückt näher. Nebenbei die „Madeleine“ und ein paar andere historische Gebäude und Kirchen besichtigt und dabei viele deutsche Touristen bemerkt.

Meine erste Paris-Tour (Approximation). Das traurig schauende Gebäude ist Notre Dame.
Dann endlich am Turm und schwer beeindruckt von den Ausmaßen. Manche Dinge muss man wohl einfach selbst sehen. Zum selbst sehen war dann auch viel Zeit. Nicht ganz 20 Minuten an der ersten Kasse (5 €) mit Taschenkontrolle. Eine weitere Kontrolle mit Metalldetektor. Dann zu Fuß zur ersten Etage. Irgendwie wirkt es hier wie auf einer Baustelle. Liegt wohl am Baustil. (Hihi...!) Cool: In der Mitte der ersten Plattform ist der Fußboden ein paar Meter breit aus Glas, was bei vielen Besuchern schon von Weitem Angst oder zumindest Respekt hervorruft.

Kaputte Urinstinkte: "Warum sollte ich mich nicht in über 100 Meter Höhe auf einen unsichtbaren Fußboden stellen?"
Von der Seite sieht der Glasboden noch bedrohlicher aus.
Charmant-dekadente Ankündigungstafel an der Olympia Hall. Love it!

Nachwuchsförderung bei "Huré - createur de plaisir".

Oben dauert's wohl etwas länger...
Weiter zur zweiten Etage. Dort dann schon schöne Aussicht. Bei Sonne bestimmt genial. Dann festgestellt, dass sich alle Leute irgendwie hintereinandergestellt haben. Ringsherum gelaufen, um zu merken, dass das die Warteschlange für den Aufzug ist. Wartezeit war unten mit 45 Minuten angekündigt. Bei 18 Grad, einer steifen Brise und Sommerklamotten (Zuhause waren es 34 Grad; mit der Erwartung habe ich dann auch gepackt) waren das seeeehr lange 45 Minuten. Kurz vor dem Erfrierungstod dann doch noch einen Fahrstuhl ergattert und das herrliche Panorama (und den beheizten Innenraum) auf der Spitze genossen. Foto, Foto, Foto. Und wieder abwärts. Wieder schnaufende Menschen hinten mir gelassen (Sport lohnt sich) und nach knapp zwei Stunden wieder unten. Dort ist der Zugang wegen Überfüllung vorübergehend gesperrt. Noch ein Foto mit Hochschul-Tasche fürs Marketing. Check.
Spätes Mittagessen in der Stadt (Burger, s. Karte, 10 €) und eine größere Runde durch die Gassen.

Vielerorts läuft einfach nur Wasser aus den Gullis. Ein Gespräch mit dem Herrn links im Bild ergab: Paris hat zu viel Geld, deshalb wird es die Straßen hinuntergespült. (Es gibt also tatsächlich eine ganze Menge Parallelen zur deutschen Hauptstadt.)

23.07.2014 – Das Gala Dinner

Langes Rumeiern in der Früh, dann doch noch rechtzeitig zur Keynote da. Kontext-abhängige mobile Dienste. Interessant, aber recht oberflächlich. Dann noch ein paar Vorträge mitgenommen, darunter ein Ansatz zur automatisierten Labormaus-Beobachtung mit RFID-Tags.

Flanier- und Fressmeile in Paris und zum ersten Mal etwas Sonne.
Dann wieder Sightseeing. Dieses Mal weniger zielgerichtet, aber mit schönerem Wetter.
Zur abendlichen Panel-Diskussion dann wieder im Hotel. Dieses Mal zum Thema „Big Data“, zu dem drei von vier Panelisten eingestanden, dass sie damit eigentlich nicht so viel am Hut haben. Der vierte war ein Herr von NVIDIA und schien vertrauter mit der Materie zu sein. (Wer NVIDIA nicht kennt: Sehr wahrscheinlich berechnet die grafische Darstellung dieses Textes auf deinem Bildschirm gerade ein Grafikchip aus dem Hause NVIDIA.) Insgesamt aber – wie viele Big Data-Konferenzdiskussionen – viel zu breit, um wirklich zu konkreten Aussagen zu kommen. Vielleicht ist auch einfach der Begriff zu breit, als dass jemand ein annähernd repräsentatives Beispiel nennen könnte.

Noch kurz die Bordkarte an der Hotelrezeption ausdrucken lassen, dann ab zum „Gala Dinner“.
„Red wine or white wine?“, fragt der Teilnehmer aus Singapur zu meiner Linken. – Keine Ahnung! Ich weiß ja gar nicht, was es zu Essen gibt. „Red wine, thank you.“, sage ich und hoffe auf Steak. Die Tischrunde von ungefähr 10 Teilnehmern spaltet sich in kleine Grüppchen und jeder erzählt, wo er herkommt und was er so macht. Zu meiner Rechten sitzt ein Kollege aus Mittweida, mit dem ich mich am ersten Abend schon unterhalten hatte, daneben jemand aus Norwegen, mit dem ich erst deutsch gesprochen hatte, weil er GENAU SO (deutsch) aussah. Auf der anderen Seite des kreisrunden Tisches sitzt mir ein Mexikaner direkt gegenüber, der laut über die Besiedelung fremder Planeten durch den Menschen philosophiert.

Der Konferenzorganisator, ein sehr sympathischer älterer Herr, hält eine kurze und unterhaltsame Eröffnungsrede, in der er die länderspezifischen sprachlichen Besonderheiten der eingereichten Beiträge auseinander nimmt (Italiener benutzen extrem viele Adjektive und lange Sätze; Deutsche setzen die Adjektive immer ans Satzende etc.). Dann öffnet sich eine Tür an der Seite des Saals, an der keine Tische stehen, und eine opulent geschmückte "Person" betritt den Raum. Ohne genauer auf Details eingehen zu wollen: Es war unterhaltsam. Die Ingenieurs-Steifigkeit fiel - trotz offensichtlicher anfänglicher Vorbehalte - mit jeder neuen Nummer des Varieté-Programms ab, was - zumindest an unserem Tisch - in eine feucht-fröhliche interkulturelle Gesprächsrunde mündete. Mittlerweile waren wir bei der Fußball-WM und der überragenden Leistung der deutschen National... blabla usw. angekommen. Der Mexikaner hätte ja nicht ausgerechnet MICH nach meiner Meinung zum Sieg fragen müssen. Der folgende verbale Schlagabtausch jedenfalls, der voll von seinem Unverständnis und seiner Entrüstung über meine Ignoranz gegenüber unserer Nationalsportart war, endete, nachdem ich keine Lust mehr hatte, mich mit seiner polemische Argumentationsweise zu beschäftigen, beschwingt-lustig mit einem "Well, then f*ck you!" meinerseits. Das gefiel ihm offenbar. Wahrscheinlich suchte er aber auch selbst nur nach einem effektvollen Abschluss der Diskussion, da uns aufgrund der Gesprächslautstärke ohnehin bereits die volle Aufmerksamkeit mindestens unseres Tisches galt und wir wohl beide für die in Anspruch genommene Zeit mit einem würdigen Finale entschädigen wollten. Nach kurzem Zögern stand er jedenfalls auf und stieß beherzt mit mir an. - So einfach kann das manchmal sein.

Der Organisator sammelt mittlerweile die Weinflaschen von den sich leerenden Nebentischen ein und bringt sie zu uns. Am erzwungenen Ende des Abends (gegen 24 Uhr; das Personal wirft uns bereits böse Blicke zu) stehen zu viele Flaschen Wein auf dem Tisch, die da ursprünglich nicht hingehörten.
Unseren Mexikaner tragen wir die Treppen hinunter an die Hotelbar, wo der Abend mit einem Informationsgespräch zu deutschen Biersorten beendet wird. International bekannt sind offenbar nur Oettinger und Sternburger. Na dann, gute Nacht!


24.07.2014 – Abreise
Frühe Abreise
Im Flugzeug bemerke ich zum ersten Mal bewusst die Sprühnebel-Bedampfung, die wohl die Klimaanlage darstellen soll. Ich komme mir vor wie Gemüse im Supermarkt. Ob man im Flugzeug deshalb vielleicht weniger schnell altert? Ich denke daran, dass Stewardessen fast immer jung aussehen. Ich dachte bisher, das liegt an der Schminke, aber nun habe ich einen alternativen Erklärungsansatz.

Ein weiterer interessanter Effekt hat sich eingestellt: Wenn ich seriös gekleidet bin (heute mal komplett schwarz von den Schuhen bis zum kurzärmeligen Hemd), sprechen mich überproportional viele Leute an und erfragen die Uhrzeit, eine Zugverbindung nach Werder („No, Werder is actually not IN Berlin.“) oder andere Lappalien ihres Alltags ("Ja, das ist schon sehr ärgerlich mit dem umgekippten Kaffee."). Kleider machen Leute. Sogar mich.

Und noch eine letzte Reisebemerkung: Ich hoffe, diese Nerd-Brillen-Geschichte („Streber-Look“) bei Frauen ist bald vorbei. Bei manchen sieht’s gut aus, bei den meisten aber einfach nur aufgesetzt (Wortspiel unbeabsichtigt).

Ankunft in Brandenburg gegen Mittag. Dann die Offenbarung: Kind Nummer zwei muss zur Oma gefahren werden. Schließlich sind Ferien.

Transportstatistik am Ende des Tages:

1,5 Stunden Metro
1,5 Stunden Flugzeug
0,5 Stunden Bus
1,25 Stunden Regionalexpress
0,25 Stunden Straßenbahn
4 Stunden Auto
______________________
9 Stunden in Verkehrsmitteln
====================

Wenn es im echten Leben ein "Transporter"-Achievement gäbe, hätte ich es heute bestimmt verdient. Gleich nach dem "CO2-Bastard"-Achievement. - So viele Bäume kann ich gar nicht pflanzen.

[Hier geht's zum ersten Teil des Reiseberichts.]

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Schwitzende Chinesen und naschhafte Franzosen (Reisebericht Teil 1)

12:36 André 0 Comments

20.07.2014  - Anreise

Ein pünktlich erreichter Zug. Ein verspäteter Zug. Ein voller Ersatzzug. Ein verpasster Bus. Ein schnelles Taxi. Eine extrem kurze Wartezeit am Gate. Ein kurzer Flug. - Just-in-Time, baby!

Dann mit der Metro auf blauen Dunst in Richtung Stadt gefahren und nach Gefühl ausgestiegen. (Aus Geiz und ein wenig Abenteuerlust verzichte ich im Ausland oft auf einen Datentarif.) Kreative Elektroinstallation und auch sonst unkonventionelle Sicherungsmaßnahmen in den Unterführungen. Übermäßig pünktlich (19 Uhr) im Osten Paris' (20. Arrondissement) angekommen, um auf meiner Couch einzuchecken (wieder aus Geiz und Abenteuerlust, diesmal aber mehr vom zweiten). Irgendwie keiner da. Mh.

Ab zum Begrüßungscocktail im benachbarten Hotel, wo auch die Konferenz stattfindet. Der Cocktail ist mehr ein buntes Sektchen und tatsächlich auch nur einer. Ein nettes Gespräch und der Wunsch, nun doch nochmal den Checkin zu versuchen. Fehlschlag noch vor dem Verlassen des Hotels. - Strömender Regen. Mit Bauklötzen in der Kinderecke des Hotels eine beeindruckende Konstruktion hergestellt. Andere Petrus-Opfer getroffen und mit ihnen unter Nieselregen die Umgebung nach offenen Restaurants abgesucht. Schließlich eins gefunden und etwas gegessen. French Dressing ist auch in Frankreich Mist.

Ein chinesischer Doktorand teilt dem ebenfalls am Tisch sitzenden Lübecker und mir mit: "I'm schwitzing." Und grinst. - Zeit, nach Hause zu gehen. Mittlerweile gegen 22 Uhr. Zweiter Checkin-Versuch. Dieses Mal mit Anruf meinerseits und der Erkenntnis, nicht genau gelesen und dadurch den Eingang verpasst zu haben. Sehr freundliche Begrüßung und Führung durch das echt coole Loft. Ein Tee und eine sehr erholsame Nacht.

Mein Browser kann die nahe Zukunft voraussagen und zeigte mir zur Begrüßung ein passendes Bild zu meiner anstehenden Reise.
21.07.2014 - Erster Konferenztag

Spätes Aufstehen (8 Uhr). Dann Folien, Frühsport und Frühstück. Kleine Einkaufstour im örtlichen Supermarkt, der seinem Namen mit 2-kg-Nutella-Fässern absolut gerecht wird. Dann eine halbe Obst-Plantage in der Mitte und Hinweisschilder über Kirschen, Aprikosen und anderen im Vorbeigehen unauffällig konsumierbaren Obstsorten: Bitte nicht essen, verstößt gegen Paragraph xy der Hausordnung, Strafe usw. Und dann nacheinander drei Einheimische, die das große rote Schild geflissentlich ignorieren und sich nach Herzenslust bedienen. Heimweg unter erschwerten Bedingungen: Franzosen in Autos. Ein bisschen irre ist das schon.

Dann zur Konferenz. Zwei Sessions mitgenommen. Selbst Vortrag gehalten. Erste Folie auf französisch übersetzt und die ersten zwei Sätze ebenfalls auf französisch gehalten. Dann große Erleichterung und nachhaltig wohlwollende Stimmung und Aufmerksamkeit des Publikums beim Wechsel auf Englisch. Der Witz war zugegebenermaßen mutig, hat aber gezündet. Normalerweise sind Wissenschaftler-Witze auf Konferenzen sehr - nun ja - bemüht.

Eine lange Pause und eine sehr breit angelegte Panel-Diskussion (Wissenschaftler-Deutsch: "Das sind sehr komplementäre Themen." = "Das hat ja überhaupt nicht zusammengepasst.") später gegen 20 Uhr zu Hause. Musik an. Ein 7-Ei-Omelette mit Kirschtomaten und roter Zwiebel zubereiten und Bericht schreiben im Garten (s. Bild). Die anderen Loft-Bewohner sind irgendwie ausgeflogen. Morgen ist Touri-Programm angesagt. André out.

[Hier geht's zum zweiten Teil des Reiseberichts.]

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WTF, Wi-Fi?

12:15 André 0 Comments

Gestern Abend habe ich ein lange ruhendes Projekt fortgeführt und die löchrigen Wände unserer Dachkammer verspachtelt. Zur musikalischen Untermalung nahm ich auch mein Telefon und einen kleinen Lautsprecher mit. Ich hatte schon fest damit gerechnet, meine schlecht sortierte lokale Musiksammlung vom Telefon durchzuhören und alle paar Minuten auf "Nächster Song" zu drücken. Ein wagemutiger Hoffnungsschimmer ließ mich dann doch noch die Musikstreaming-App aufrufen und siehe da: Zwei Stunden lang perfekter Empfang! Das ist eine ganz beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, dass der WLAN-Router gut drei Etagen unterhalb des Dachbodens steht und ich eigentlich schon im Nebenzimmer häufiger Verbindungsabrisse habe.

Meine Vorstellung vom Abstrahlverhalten der Router-Antennen, welches offenbar völlig unabhängig von der Ausrichtung des Routers ist, habe ich hier mal skizziert:


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Zugfahren und warum ich meinen Job mag

23:51 André 1 Comments

Ich sitze im Zug auf dem Rückweg von einer Konferenz. Der Zug tut allerdings nicht das, wofür er gemacht wurde. Hauptsächlich steht er nämlich. Manchmal zischt es. Ab und zu knackt es. Und praktisch dauerhaft pfeift ein kalter Wind aus der Klimaanlage. Die offizielle Version zum mittlerweile 30-minütigen Stillstand lautete schlicht „Polizeieinsatz“. Die Gerüchteküche, die sich zwischenzeitlich im Zug entwickelt hat, spricht von zwei betrunkenen Behinderten (bzw. „behinderten Betrunkenen“ – Keine Ahnung, wie die Rangfolge hier politisch korrekt angegeben wird.), die sich in der Bordtoilette eingeschlossen hätten. Handyempfang ist null, weil wir an irgendeinem Bahnhof mitten in der Pampa gehalten haben. Da hätte ich mir meine Irre-beeilen-um-einen-Zug-eher-zu-kriegen-und-früher-zu-Hause-zu-sein-Strategie sparen und mich stattdessen noch eine Stunde am Konferenzort vergnügen können (Hafenfest).

Jedenfalls musste ich daran denken, wie produktiv ich eigentlich von überall arbeiten kann und wie angenehm das ist. – Laptop raus und Action. Am besten Lesen, Schreibaufgaben oder Ideenfindung. Grafische Sachen und Recherche machen mobil hingegen keinen Spaß. – Oft auch mangels Internetzugang. Aber gerade mangelnder Zugang zu Informationen bringt mich oft wieder mehr zum selber nachdenken. Die Details und Annahmen kann man später immer noch prüfen. Aber man denkt wenigstens erstmal eigene Gedanken, statt gleich im Netz eine Lösung zu suchen und sich damit zufrieden zu geben.

Der Zug rollt wieder. 55 Minuten
Verspätung. Die Dame kommt rum und verteilt Entschuldigungszettel. Ich glaube, ich will auch einen haben.

Die Konferenz war sehr entspannt. Sehr breite, aber interessante und praxisnahe Themen. Abendveranstaltung war ein Segeltörn auf dem Lotsenschoner „Atalanta“. Parallel zu uns fuhr auch noch eine Kogge los. Das ist so ein gewaltiges Wikingerschiff mit einem großen Segel und zwei Drehbassen (kleine drehbare Kanonen). Unser Schiff war auch recht groß. Aber statt Drehbassen und Riesensegel hatten wir Gulaschsuppe und Bier. Zwischendurch gab‘s dann auch noch ne Runde Kurze. Und damit meine ich nicht die Köchin…*Fremdschäm-Anlacher*

Danach ging’s noch in kleiner Gruppe weiter zum Fußballgucken in eine Bar in der Innenstadt. Fußball interessiert mich immer noch herzlich wenig, aber Pizza und Long-Island waren sau-lecker und so hab ich die 90 Minuten auch rumgekriegt. Ein toller Ausklang des Abends. Danach mit dem geliehenen Fahrrad zurück zur privat gemieteten Wohnung. Airbnb rockt. Freu mich schon auf Paris, nächsten Monat. – Ich sag ja, cooler Job.

Habe jetzt auch einen Entschuldigungszettel (Polizeieinsatz, 55 Minuten Verspätung) und ein Formular zu den Fahrgastrechten. – Ich habe demnach das Recht auf 25% Kostenerstattung, wenn der Zug – wait for it – 60 Minuten Verspätung hat. Großes Kino, Deutsche Bahn. – Echt. Großes. Kino.



P.s. Offenbar hat die Deutsche Bahn jetzt auch ihre Mitarbeiter mit QR-Code-Scannern geupgradet. Jedenfalls genügte den Bahn-Kontrollettis auf meiner Hin- und Rückfahrt nur ein kurzer Blick auf den komplexen Kästchen-Code auf meinem Smartphone, um die Rechtmäßigkeit meiner Fahrt abzunicken. Ich schätze, dass die Scanner in die Netzhaut der Mitarbeiter eingearbeitet wurden. Eine sehr nützliche Idee, wie ich finde.

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Die 80/20 Dissertation

13:53 André 0 Comments

Es heißt (frei nach Vilfredo Pareto), 20% des Aufwands bringen 80% des Ergebnisses. Jeder Aufwand, der darüber hinaus investiert wird, erbringt nur geringe und dazu noch stark abnehmende Verbesserungen in Bezug auf das Resultat.

Zum Beispiel: 20% der Kunden bringen 80% vom Gewinn. (Im Internetzeitalter dann wohl eher 2/98 --> s. Dropbox, Flickr, Open Source-Projekte etc.) Der Fokus sollte also zunächst darauf liegen, die 20% glücklich zu machen, die 80% des Gewinns bringen.

Ich war bisher der Meinung, dass man bei "Dingen, die gut werden sollen", schon auf die 100% (oder zumindest 90%) kommen sollte. Aber ich habe erfahren, dass der Mehraufwand tatsächlich selten lohnt. Der Feinschliff an irgendwelchen Arbeitsergebnissen (Präsentation, Abschlussbericht, Song, Software) fällt fast nie jemandem auf. Und wenn, dann ist dessen Meinung irrelevant.

Aber ist es nicht gefährlich, eine solche Herangehensweise auch bei der Doktorarbeit an den Tag zu legen? Das klingt doch nach Plagiat und Halbwahrheiten, nach wissenschaftlicher Unredlichkeit und handwerklichem Pfusch.

Hier meine Argumente für die "80/20 Dissertation":

  • nur das Wesentliche zu schreiben und Unwichtiges wegzulassen ist die Aufgabe des Wissenschaftlers, um das Verständnis der Arbeit zu gewährleisten
  • 80/20 zwingt dazu, die Forschungsidee (Was soll wie und warum herausgefunden werden?) extrem kondensiert darzustellen, was eine sehr klare Idee voraussetzt
  • Gutachter müssen sich nicht durch Seiten von unnützem und ohnehin mehr als geläufigem Wissen quälen
  • die ersten 20% einer Literaturrecherche sollten die wichtigsten Quellen zu Tage fördern
  • es werden keine Steuergelder für die ausschweifende Dokumentation bekannter Sachverhalte verballert
  • es bleibt mehr Zeit für tatsächliche Forschung und Industrieprojekte
Das Potenzial ist also für alle Beteiligten sehr hoch. 
Ich sehe dabei folgende Risiken:
  • Legitimationszwang gegenüber Anderen ("Du kannst doch bei der Diss nicht 80/20 machen!")
  • Unvollständigkeit: wichtige Aspekte (z. B. einzelne wichtige Quellen oder mögliche Lösungswege) können leichter untergehen
  • Tiefe: die inhaltliche Tiefe des eigenen wissenschaftlichen Beitrags könnte zu gering sein
Das erste Risiko ist nur sozialer Druck, dem auszuweichen ist. Mit Unvollständigkeit lebt man wohl immer. Aber allzu viele Meinungen kann und sollte man ohnehin nicht einbringen. Das verwässert nur die Argumentationslinie. Bleibt noch die Tiefe des eigenen Beitrags. Mh... darauf sollte man sich dann wohl konzentrieren und ein bisschen länger darauf herumdenken. Aber auch da gilt wahrscheinlich: 20% der Idee machen 80% des Beitrags.

Also, ist die 80/20 Dissertation gefährlich? - Ja.
Sollte man es deshalb sein lassen? - Auf keinen Fall.


Update 14.07.2014: Habe gerade in einer MindMap mit Produktivitätstipps eine weitere Umschreibung von Pareto gefunden, die hier ganz gut passt: "Focus your energy on that critical 20%, and don't overengineer the non-critical 80%." - Die Wahl des Begriffs Overengineering macht es eigentlich zur wertvollen Lektion: Nicht mehr als das machen, was der Kunde (a.k.a. der Prüfer) haben will. Kein unnötiger Perfektionismus. Oder nach Wikipedia: Das Produkt sollte "weniger nicht benötigte Leistungsmerkmale" aufweisen. Oder nach meinem Lieblingsprinzip der agilen Softwareentwicklung: "Einfachheit - die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren - ist essenziell."

Dafür muss man natürlich wissen, was der Kunde haben will.

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Entrepreneur aus der Dissertation

00:52 André 0 Comments



Ein paar interessante Folien zu Startups mit Prozessdarstellung und dem Abgleich von Wertversprechen und Kundenbedürfnis: Corporate Startup: Disruptive Innovation mit Lean Startup & Design Thinking

[Ungefähr einen Tag später...]

Ich habe mal zu dem Modell recherchiert, das im Zentrum der obigen Präsentation steht. Dabei kam heraus, dass die ganze Idee offensichtlich mal eine Dissertation war und sich mittlerweile als NY-Times Best-Seller verkauft. Nachdem, was ich seinem LinkedIn-Profil entnehmen konnte, hat der Autor an der Schweizer Uni HEC Lausanne (obere Liga bei den WiWis) Wirtschaftskram studiert und ist dann noch in seiner Promotionszeit (4,5 Jahre) als Gründer gestartet. Sprechergage, meint er auf seinem Kontaktformular, wäre auf dem durchschnittlichen Niveau eines NYT-Best-Sellers. Nach kurzer Recherche schätze ich das auf $40.000 (~30.000 €) pro Vortrag. Nicht schlecht. Gute Ausgangslage + gute Idee + Durchboxen = Coolio!

Unabhängig davon, ob man das jetzt nachmachen kann und will, stellt sich mir die Frage, wie nützlich die Idee einer Dissertation für die Allgemeinheit sein sollte. - In der IT-Branche schwingt schließlich - auch in der wissenschaftlichen Arbeit - immer eine gewisse Grunderwartung von praktischer Anwendbarkeit mit. Allerdings verkauft sich die IT immer noch nicht besonders gut. Im Rahmen persönlicher Lebensplanung versuche ich es so zu gestalten, dass es ein durchgängiges "Thema" gibt. Bei mir also zum Beispiel mal den großen Bereich "Software-Qualität". - Und da sollte die Diss auch schon ein wichtiger Grundstein sein. Alles, was ich jetzt lerne, soll später anderen nutzen können. Das ist, denke ich, das eigentliche Ziel dieser Promotion.

Jedenfalls habe ich jetzt große Lust, richtig anzufangen. Fragen stellen, Probleme und Lösungen finden und strukturieren. Etwas Nützliches erschaffen. - Aber erstmal müssen der Projektbericht, das aktuelle Paper und die Change-Vorlesung fertig werden. *zähneknirsch*

Dennoch: Diese 1,5 Stunden investierter Zeit (Recherche +Dokumentation) waren ganz nützlich, denke ich.

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Leichte Zeitnot

02:08 André 0 Comments

Wie die Zeit rennt! Ein extrem ruhiger Herrentag liegt hinter und ein extrem geschäftiger Monat vor mir.


Vor kurzem wurde ich als Vortragender zum hiesigen Doktorandenkolloquium an der FHB eingeladen. Das ist interessant, zumal die FH kaum etwas mit meiner Promotion zu tun hat. Das kostet Zeit, aber es hilft bestimmt auch, die Gedanken zur Diss mal wieder zu fokussieren und den Gesamtverlauf zu planen. Die Uhrzeit (16:30 Uhr) ist alles andere als familienfreundlich, aber als junger Elter (= Einzahl von "Eltern", klingt aber wie eine Raupe) hat man sich daran gewöhnt, dass die Leute einfach davon ausgehen, dass man keine Kinder hat. Und wenn sie es dann wissen, wissen sie es oft trotzdem nicht, weil sie selbst keine haben. - Das ist kein Vorwurf, nur eine Problemdefinition. (Wo bleibt meine persönliche Awareness-Kampagne für "Junge Eltern in der Wissenschaft"?! ;-)

Ansonsten schreibe ich fleißig Paper für verschiedene Konferenzen (natürlich eins nach dem anderen, um Multitasking-Verluste zu vermeiden). Ich finde es aber etwas komisch, dass ich momentan eher getrieben bin, als dass ich selbst richtig aktiv bestimmen kann. Wie viele Papers sollte ich pro Jahr veröffentlichen? Der Doktorvater sagt fünf, was auch dem Durchschnitt auf vielen Professoren-Homepages entspricht. Ich sollte die Papers ja eigentlich schreiben, um die Ideen für die Diss im echten Leben zu testen. Allerdings mache ich das bis jetzt noch nicht so stringent, sondern eher nach den Themen der Konferenzen und meinen (sehr breiten) persönlichen Interessen.

Zum Tag der offenen Tür der FHB hatte ich ein kurzes Planspiel zu agilem Projektmanagement für Schüler mit Lego vorbereitet. Vorbereitung hat viel Zeit in Anspruch genommen, aber es hat sich gelohnt. Ich hoffe, ich kann das noch öfters unterbringen (Wiederverwendung --> Synergie!). Hier ein Schnappschuss von der Aktion (den ich gerade auch noch getwittert habe und eigentlich auch noch auf die MQR-Homepage stellen müsste, um auch wirklich jede Werbemaßnahme ergriffen zu haben #TueGutesUndSprichDarüber):


Unser Industrieprojekt wird in diesem Monat enden. Ein Abschlussbericht mit Handlungsempfehlungen ist zu schreiben und einige weitere Dokumentationen zu erstellen. Der Stundensatz sinkt zwar immer weiter, aber ich hoffe auf wenigstens ein Anschlussprojekt dort.

Nebenbei läuft auch noch ein App-Entwicklungsprojekt an, zu dem ich aber noch nichts genaues sagen kann und darf.

Eins, über das ich sprechen darf, weil es schon verfügbar ist, ist die von Alexandru Severin, einem Studenten der FHB, entwickelte IBran-App. Ich habe versucht, das Ganze mal in Richtung Vermarktungsmöglichkeit für den Studentenkeller zu drehen. Mal gucken, was dabei rauskommt. Der rudimentäre Webservice für die Mensa-Funktion ist übrigens von mir. Da muss ich aber auch mal noch nacharbeiten.

Einige Aufgaben bleiben allerdings auch liegen und werden mir bestimmt bald um die Ohren fliegen. Wir werden sehen.

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LaTeX: Springers LNBIP-Vorlage läuft nicht mit *.bib-Dateien - Konvertierung von BIB zu BBL mit bibitems

01:30 André 1 Comments

Hat mich jetzt Zeit gekostet. Ich will's aber mal dokumentieren.

Problem
Springer Latex-Vorlage verlangt \bibitems im *.tex-Dokument als Quellenverzeichnis. *.bib-Dateien werden (offenbar) nicht unterstützt.

Lösung
Citavi-Export der Bib-Datei.

Diese Datei im Projekt referenzieren:
 \begin{thebibliography}{5}  
 \bibliographystyle{plain} // wichtig, sonst verschluckt sich bibtex  
 \bibliography{quellen} // die aus Citavi exportierte quellen.bib-Datei  
 \end{thebibliography}  

Dann im Projekt "latex" laufen lassen. Es wird eine "mein_projekt.aux" erstellt.

Dann im Projektverzeichnis "bibtex mein_projekt" starten. Es wird eine "mein_projekt.bbl" erstellt.

Den Inhalt der bbl-Datei kopieren und ins Projekt einfügen:

 \begin{thebibliography}{5}  
   \bibitem...
 \end{thebibliography}  

Latex laufen lassen. Fertig.

Fazit
Ein (weiterer) schlechter Scherz von LaTeX.

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Schreibwerkzeuge

07:23 André 0 Comments

Kurznotiz zu Schreibwerkzeugen: LaTeX zerstört den schöpferischen Prozess! Bei Word kann ich wenigstens erstmal "drauflos" schreiben und dann ergänzen. Mit der 2007er Version habe ich auch meine Forschungsstudie geschrieben: 40.000 Wörter, 220 Quellen, 150 Seiten, 61 Abbildungen, 11 Tabellen. - Und alles sieht so aus, wie ich es gern hätte.

Für die Diss nehm ich natürlich auch LaTeX. Aber für Papers ist mir das hakelige Neu-Kompilieren des "Quellcodes" und die nervigen Fehlermeldungen für die verschiedenen Templates (IEEE, LNBIP etc.) ein Dorn im Auge. Es fühlt sich so an, als sollte das nicht meine Aufgabe sein.

Frei von Ablenkungen bin ich erst mit dem Ausblenden aller funkelnder Armaturen der Textverarbeitung und des Betriebssystems. Meine Empfehlung dazu lautet: Q10. - Das ist dann das Äquivalent zum produktiven Schreiben ohne Internetzugang (z. B. im Zug). Aber auch da muss man irgendwann anfangen zu strukturieren. Und Quellen einfügen ist natürlich auch erstmal nicht drin. Für den konzentrierten Entwurf oder das Finden von Formulierungen ist das aber sicherlich mal wieder einen Versuch wert.

Gesamtwertung auf dem Kreativitätskontinuum:

[Strukturiert] LaTeX -------------- Word --------------- Q10 [Kreativ]


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Forschungsplan (Research Agenda)

13:04 André 0 Comments

In meinen bisherigen Forschungsaktivitäten habe ich mich etwas von Doktorvater und Konferenzumfeld vorantreiben lassen. Nun wird es wohl langsam Zeit, sich selbst konkretere Gedanken zum Forschungs- und Dissertationsthema zu machen. Die Themen bisher waren tatsächlich relativ breit gefächert, was für den Anfang sicherlich okay ist. Insgesamt ist es aber wohl besser, einen langfristigen Plan zu haben, durch den man schrittweise zu einem kohärenten Gesamtwerk. Den Begriff "kohärent" in diesem Zusammenhang habe ich übrigens in diesem Dokument gefunden. Er bedeutet "zusammenhängend" und das gefällt mir sehr gut für so eine Arbeit.

Außerdem bin ich in den letzten Wochen zu der Einsicht gekommen, mehr meiner angeeigneten Gedanken wiederzuverwenden um Synergien zu schaffen und damit die Gesamtbelastung zu reduzieren. Wenn also ein Workshop zu einem Thema durchgeführt wurde, sollte dieser auch häufiger gewinnbringend durchgeführt werden. - Erfahrungskurve und so. Um mehr derartige Synergie zu schaffen, muss ich also Themen und Arbeitsbereiche finden, die mir Spaß machen, großen Wert für Andere darstellen und möglichst in allen meinen Jobs vorkommen. Das erinnert mich an mein Lieblings-Venn-Diagramm von Bud Caddell, das ich jedem Leser nur wärmstens ans Herz legen kann:


Deshalb hängt es auch an meiner Pinnwand:



Das Industrieprojekt läuft parallel zum wissenschaftlichen Tagesgeschäft und wird absehbar wohl auch die eine oder andere Publikation hervorbringen. - Endlich mal eine mit stärkerem Praxisbezug. Daneben habe ich auch darüber nachgedacht, mal eine empirische Studie mit Studierenden durchzuführen. Mal sehen, was sich hier thematisch ergibt.

Achso, und der Forschungsplan wird natürlich in irgendnem Konferenzbeitrag verwurstet ("Constructive Software Quality: A Research Agenda"). Dann gibt's zur inneren Orientierung auch noch ne Publikation. - Synergie, Baby!

Nachtrag: Hier noch eine gute Quelle zur Research Agenda: ‘Setting a Research Agenda’ Workbook.

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"All-U-Can-Drink"-App

02:17 André 1 Comments

Nach langem Forschen an mobilen Applikationen habe ich nun auch mal was praktisches zum Thema gemacht und eine "App" im Google Play Store veröffentlicht.
Alte Entwicklungs-Version


Technisch hochgradig interessant (hybride App mit AngularJS und jQuery, mit PhoneGap gewrappt) und benutzen kann man sie auch irgendwie. Den Algorithmus habe ich aus meiner schon etwas älteren "All-U-Can-Drink"-Web-Applikation von PHP auf JavaScript portiert.

Check it out!

Update 09.05.2014:
- Fotos hinzugefügt
- den Code dazu gibt's auf Github (zu meiner Schande noch nicht Pseudo-Objekt-orientiert mit Dart, TypeScript, o.ä. ;-)
- Holla, holla! - Schon "1-5 Installationen" laut Play Store. Das kann sich doch sehen lassen! ;-)

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Recherche-Tag

10:57 André 0 Comments

Die Kinder dürfen noch eine Folge "Micky Maus Wunderhaus" gucken und ich habe Zeit für einen kurzen Statusbericht.

Heute war ein ungeplanter Recherche-Tag. Eigentlich sollte ich Material für die Change Management-Vorlesung vorbereiten. Das ist dann aber schnell ausgefallen, weil ich spontan einen Gliederungsentwurf für die Dissertation niederschreiben wollte. Das hat sich mit zusätzlicher Recherche dann über den ganzen Tag hingezogen. Ich habe einiges gelernt und auch ein zwei gute Quellen gefunden. Unter anderem bin ich aber (glücklicherweise, muss man sagen) auch auf einen Eintrag in der englischen Wikipedia gestoßen, der einen Teil meiner in den letzten Wochen gemachten Entdeckung eines älteren sehr interessanten Magazinbeitrags enthält. Wovon ich also dachte, dass ich es mal wissenschaftlich "neu beleuchten" und stärker in den Diskurs bringen könnte, steht bereits als allgemeines Weltwissen in der Wikipedia. - Ärgerlich. Aber aus unterschiedlichsten Gründen natürlich gut, dass ich es gefunden habe.

Jetzt wird noch ein Gemeinschafts-Paper formatiert und ein bisschen Sport gemacht. Übrigens: LaTeX wirkt auf mich immer weniger wie das "professionelle" Werkzeug als das es gerühmt wird. Ich habe jetzt schon einige Beiträge damit geschrieben. Aber um sowas wie überlange Zeilen und Unicode-Probleme sollte man sich auch mit einem etwas technischeren Schreibprogramm nicht rumschlagen müssen. Alles lösbar, ja, aber Spaß macht's dadurch nicht immer.

Schönen Abend, zusammen!

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Lektion des Tages: Das eigene Qualitätsempfinden stimmt nicht zwangsläufig mit der externen Bewertung überein

13:37 André 0 Comments


Im Nachsatz zum reumütig-selbstkritischen Eintrag von Gestern muss ich heute schreiben, dass der Vortrag wohl doch nicht so schlecht gewesen sein konnte, wie ich dachte. Schließlich hat es dieses Jahr (wieder) für den zweiten Platz beim „Best Speaker Award“ der ceCMG gereicht. Und da der eigentliche Gewinner 1.) nicht da und 2.) aus den USA war, habe ich den Buchpreis abgestaubt: „Die Analphabetin, die rechnen konnte“ von Jonas Jonasson.


Ich schiebe das zum Teil, wie letztes Jahr auch, auf meine vorteilhafte Position, 1.) ein Hype-Thema vertreten zu können und 2.) damit auch noch einen überproportionalen Anteil von Studenten (korrekt gegendert!) anzuziehen. Allerdings bin ich nicht Opfer des Imposter-Syndroms: Präsentieren ist eine meiner persönlichen Stärken und ich freue mich, wenn ich sie hin und wieder (und hoffentlich auch wieder häufiger) erfolgreich einsetzen kann.

P.s. Wer keine Aufzählungen mag, weil ihm das 1.) zu elitär-wissenschaftlich oder 2.) zu unleserlich ist, sollte 1.) lernen, dass man damit auch lange Argumentationsketten viel strukturierter wiedergeben kann, sollte sich 2.) ohnehin auf Wesentlicheres konzentrieren und kann deshalb 3.) jetzt mal schön die Klappe halten.

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Lektion des Tages: Qualität statt Quantität

00:35 André 0 Comments

Eigentlich hätte ich es besser wissen sollen. Schließlich beschäftigte ich mich schon mit Qualitätssicherung und predige selbst, dass ein frühes und ganzheitliches Qualitätsbewusstsein und adäquates Handeln Voraussetzung für eine gute Ergebnisqualität ist. - Und, dass Nachlässigkeit am Anfang sich am Ende immer rächt. 80/20 funktioniert manchmal eben nicht.

Ich habe das zuletzt bei einem wissenschaftlichen Beitrag gemerkt, der zugegebenermaßen nicht besonders anspruchsvoll und tiefgreifend war und ein "Quick Win" für mich sein sollte, weil ich ihn bei zwei unterschiedlichen Gelegenheiten einsetzen konnte: Einmal als Paper und woanders als Vortrag. Ein lohnender Ansatz, sollte man meinen. - Alles Quatsch! Das Paper ist gerade so als verkürzter Beitrag angenommen worden, sodass ich zusätzlich noch stark kürzen musste. Der Vortrag war in Ordnung, entsprach aber auch nicht meinem Qualitätsanspruch und der Doktorvater empfahl etwas mehr Strukturierung und Fundierung. Insgesamt also viel zu viel Nacharbeit. Wenn ich es gleich richtig gemacht hätte, wären die Folgeaktionen weniger aufwändig und ertragreicher gewesen.

Lektion für mich: Pareto funktioniert nicht immer bei wesentlichen Kernaufgaben. Aber immer rächt sich schlechte Qualität.

Mit den Worten von Crosby: "Quality is free." ~ Qualität kostet nichts.

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Musik: Loop-Station

11:15 André 0 Comments

Ich habe mal die Loop-Schnipsel aus meinem Boss RC-2-Loop-Pedal rausgeholt, damit ich die Tretmine für die kommenden Live-Auftritte verwenden kann und die Sounds archiviert habe. Die neueren Versionen des Pedals (RC-3) haben schon von Haus aus USB. Ich musste noch übers Mischpult gehen und die Samples selbst (mit Audacity) zum Loop zurechtschneiden.

Höret und staunet (und lachet)!

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Originalität

06:06 André 0 Comments

Aufgrund einer Kritik am Beitrag zum Wert der Einzigartigkeit, möchte ich das Thema noch einmal aufgreifen. Die Kritik lautete, dass gerade die Vergleichbarkeit von Produkten und Dienstleistungen Wert schaffe. Der Preis geht runter und bringt somit den Vorteil für den Kunden ("Konkurrenz belebt das Geschäft").

Ich ziehe das jetzt mal gnadenlos aus der ökonomischen Betrachtungsweise heraus und hoffe, dass ich meine Meinung dadurch deutlicher abgrenzen (oder vielleicht sogar erweitern) kann.

Das Plagiat
Vor einigen Wochen habe ich als Zweitgutachter eine Bachelor-Arbeit als Plagiat entlarvt. Das Ganze war ziemlich knapp. Erst auf den letzten Seiten sind mir einige merkwürdige Formulierungen aufgefallen, die mich dann über eine Websuche zum Original geführt haben. Unabhängig von den Gründen: Plagiate gibt es immer wieder. Höchstwahrscheinlich sind schon reichlich Arbeiten einfach "durchgerutscht". (Wenn man jemandem ein Bein stellen will, sollte man also am Besten bei seinen Abschlussarbeiten beginnen.)
Das Plagiat ist eine Kopie und hat an und für sich keinen Wert, weil keine eigenständige Idee darin enthalten ist. Deshalb (und weil die Kopie nicht als solche gekennzeichnet wurde) entspricht sie nicht dem wissenschaftlichen Anspruch.

Die Cover-Version
Als Gelegenheitsmusiker weiß ich selbst, dass es ab einem bestimmten Leistungsniveau relativ leicht ist, einen neuen Song nachzuspielen bzw. zu singen. Dabei habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass je näher die Cover-Version am Original ist, desto weniger interessant ist sie auch. Das perfekte Nachahmen (die Kopie) eines Songs ist akzeptiert und wird -je nach Schwierigkeitsgrad- auch entsprechend gewürdigt. Je mehr Individualität in der Cover-Version steckt, desto eher wird sie als authentisch (zur Person gehörend) empfunden. Die erhöhte Glaubwürdigkeit überlagert dabei sogar eine makel-behaftete Performance. Die "Interpretation" wird insgesamt als werthaltiger empfunden. (Keine empirischen Daten dazu.)
Diesen Effekt kann ich auch in den zahlreichen Top40-Stadtfest-Coverbands ausmachen. Deren Auftritte leben hauptsächlich von den Show-Effekten, Einlagen und Andersartigkeiten. Nackte Haut, Feuerwerk und Mitsing-Nummern sind Pflicht. Denn "Nachspielen" kann mit entsprechendem Aufwand jeder. Die Besonderheit wird also auf anderem Wege gesucht.
Auf dem Spektrum "Cover - Interpretation - Eigener Song" steigt nicht nur die externe Bewertung, sondern letztlich auch das eigene Wertempfinden des Künstlers.

Die Beratungsleistung
Oft ist es günstiger, sich beraten zu lassen als selbst bestimmte Informationen und Fähigkeiten zu beschaffen. Daher gibt es für alle möglichen Sachen Berater. - Vom Scharfrichter bei der Top-Level-Unternehmensberatung bis zum Wedding Planner für die Bauernhochzeit. Aber auch hier gilt: Wer sich nicht in irgendeiner Form unterscheidet, geht unter. Eine Spezialisierung ist obligatorisch.
Eine Leistung, die vergleichbar ist, wird dann auch verglichen. Der Berater, der das Verkaufstraining anbietet, wird mit allen anderen Anbietern verglichen. - Vorteilhaft für den Konsumenten (standardisierte Leistung zum niedrigsten Preis), extrem nachteilig für den Berater. Der Ausweg kann auch hier in der Einzigartigkeit der Leistung gesehen werden. Wenn sich die Anbieter bemühen, ihre Leistungen individueller und damit wertvoller für den Kunden zu gestalten, werden sie aufgrund ihrer besonderen Eignung ausgewählt (und nicht mehr einfach "eingekauft"). Der Wert für den Kunden steigt wesentlich und dem Berater bleibt ein fairer Teil vom generierten Vorteil.

Keine Zeit mehr. Ich glaube jetzt aber, dass es im Kern der Diskussion doch um eher unterschiedliche Ansätze ging.

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Status

09:12 André 0 Comments

Bin gerade auf der CeBIT auf dem Berlin-Brandenburger Gemeinschaftsstand mit unserem Forschungsprojekt. Und von wegen Fachpublikum: Mir gehen langsam Gummibärchen und Kugelschreiber aus! Präsentation heute früh im Zug zusammengezimmert - Sieht ganz respektabel aus. Gut, wenn man das Corporate Design selbst in der Hand hat. Homepage für das Forschungsteam hab' ich schon erwähnt? Ansonsten gibt's hier für uns eher Präsenz als konkrete Kontakte.

Ab 18 Uhr soll Schluss sein (für heute) und dann beginnen "immer" die Partys, heißt es. Da bin ich mal gespannt. - Genauso wie auf meine airbnb-Unterkunft.

Im April soll's dann mit dem Doktorvater ans Schärfen des Diss-Themas gehen. Da werde ich mir dann wohl auch mal Gedanken machen. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einer gerade fertig gewordenen Frau Doktor. Sie sagte, dass es eigentlich keinen Grund gibt, nicht schon von Beginn an mit der Arbeit zu beginnen, also tatsächlich zu schreiben. Ich habe da aber noch so ein Magengrummeln, das mit der Konkretheit des Themas zusammenhängt und hoffentlich durch die Fokussierung.

An inhaltliche Arbeiten ist in dieser und der nächsten Woche wieder nicht zu denken. Nächste Woche geht's weiter mit ner Konferenz (bin Donnerstagnachmittag dran) und nem Big Data-Workshop.

Die Familie ist wieder gesund! Den Kindern geht's prima (soweit wahrnehmbar) und auch Mama durfte mal in den Urlaub fahren und wirkt erholt.

Am Wochenende durften wir auch mal wieder Live-Musik machen. - Tolle (Privat-)Veranstaltung im Teepott in Warnemünde. Hat echt Spaß gemacht und (fast) alles toll geklappt (inkl. Babysitter, Technik-Anlieferung, Hotel und Fahrerei).

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Status

00:36 André 0 Comments

Krank sein ist Bäh!
...dabei bin ich's nicht mal selbst. Aber der Rest der Familie (2x Kind, 1x Partnerin), der sich übers Wochenende hoffentlich wieder gänzlich erholt. Der halbe Donnerstag und Freitag sind deshalb auch arbeitsmäßig ausgefallen. Dabei geht natürlich gerade jetzt das erste Kundenprojekt los.

Die Unabhängigkeit von den Datenkraken
Whatsapp ist nun wieder ein Stück unattraktiver geworden. Threema ist die Alternative, die auch ich gleich installiert habe. Die Schweizer genießen ja einiges Vertrauen in Bezug auf Verschwiegenheit. Die Kontakte in der App werden auch immer mehr.

Die Suche nach Google Docs-Alternativen (gerade für Projekte und gemeinsame Dokumente) führt in verworrene Ergebnisse: EtherPad ist open-source, weil Google die entsprechenden Pakete gekauft und veröffentlicht hat. Mh. Geht eigentlich. FirePad ist auch interessant und Indie-er.

Dann dachte ich wieder an Facebook und dachte: Hey! Wenn Facebook dir zu mächtig wird, dann haste ja noch dein Blog, um Quatsch aus deinem Leben zu veröffentlichen. Dann fiel mir wieder ein, dass mein Blog (blogger.com) ja Google gehört. - Fail! Wird wohl auch wieder Zeit für ein selbst gehostetes Blog, wenn man denn unbedingt unabhängig sein möchte.

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Lektion der Woche: Einzigartiges erschaffen.

10:23 André 0 Comments

Eine wichtige Erkenntnis aus der letzten Woche war die Bedeutung eigenständiger und einzigartiger Leistungen. Seien es nun ganze Konzepte, Prototypen oder einfach nur Ideen. Auslöser für diese Gedanken war ein kopiertes Vortragskonzept in meinem entfernteren persönlichen Umfeld. Es geht darum, dass alles, was wir schaffen,

Oftmals werden wir jedoch - insbesondere in Umgebungen, in denen Leistungen sehr konkret bewertet werden sollen (z. B. mit Noten oder Bonuszahlungen) - dazu verleitet, potenziell "gut" aussehende Lösungen zu adaptieren und leicht angepasst zu "verkaufen". Verkaufen an sich ist dabei okay, aber das "gut" ist eben nur ein "gut" und hat niemals das Potenzial "hervorragend" oder "einzigartig" zu sein. Spinnen wir das Ganze weiter: Wer eine nicht-einzigartige Leistung im Markt anbietet, muss sich zwangsläufig mit anderen Anbietern vergleichen lassen. - Nicht erst seit der globalisierten Welt eine schlechte Ausgangsposition.

Der Prozess des "Erschaffens" ist allerdings ein steiniger. Dei Angst vor dem Scheitern ist in den meisten Fällen größer als der erwartete Gewinn einer neuen Sache. - Was nach der "Prospect Theory" übrigens völlig natürlich ist. Die passende Formulierung aus der Wikipedia dazu lautet: "Menschen fürchten Verlust mehr, als sie Gewinn begrüßen. Das geht so weit, dass greifbare Vorteile nicht wahrgenommen werden, um die entferntere Chance des Versagens zu vermeiden". - Das Hindernis ist also größtenteils psychologischer Natur.

Und genau das passiert mit vielen guten Ideen: Sie werden durch die Angst vor der äußeren Bewertung soweit an Schablonenlösungen angepasst, dass sie "wasserdicht" werden. Tom DeMarco sagte dazu sowas wie: Wenn es [das Projekt] kein Risiko birgt, lässt man lieber die Finger davon. Will sagen: Wenn es keine Chance zum Scheitern gibt, gibt es auch keine Aussicht auf Gewinn.

Nun will man sich nicht mit mutigen, aber halbgaren Ideen blamieren. Die Vorteile einer neuartigen (ggf. unkonventionellen) Lösung überwiegen aber meiner Meinung nach in jedem Fall eine Musterlösung, die man mit ein oder zwei Google-Recherchen nachvollziehen kann. Die meisten Informationen sind für viele verfügbar. (Das Informationsangebot ist trotz der zweifachen Einschränkung mehr als ausreichend für 99% der Fälle.) Der Wert (für den Kunden/ die Menschheit) ensteht erst, wenn aus den Informationen etwas Neues geschaffen werden kann. Googeln (= Informationen beschaffen) kann schließlich auch ein Achtklässler. (- Wahrscheinlich sogar besser als du...)

Lektion der Woche: Einzigartiges erschaffen.

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Aktueller Stand

10:22 André 0 Comments

Das Blog war zwar auch vorher öffentlich, ist nun aber über Facebook einem größeren Publikum bekannt gemacht worden. Daher: Hallo und herzlich willkommen an alle neuen Leser!

SAP-Zertifizierungskurs
In dieser Woche läuft wieder eine SAP-Schulung für die Studierenden und ich bin drei Tage (Dienstag, Mittwoch, Samstag) als Dozent dabei. Der Blick über den Tellerrand ist immer interessant, aber auch sehr arbeitsintensiv. Die Themen (Finanzbuchhaltung, Internes Rechnungswesen, Beschaffung/Einkauf, Business Warehouse und Programmmanagement) sind nicht gerade mein Steckenpferd, aber für die Erfolgsquote der Teilnehmer zählt ohnehin hauptsächlich das persönliche Engagement und die Leidensbereitschaft.
Die Rolle als Lehrer gefällt mir trotzdem sehr gut. Auch die bisherigen Vorlesungen haben trotz großen Aufwands Spaß gemacht.

Forschungsstudie
Die Forschungsstudie hat es nun in die Qualitätssicherung vom Doktorvater geschafft, ist also erstmalig am Stück lesbar. Wer mich kennt, weiß, dass ich im November am internationalen "Nationalen Romanschreibemonat" teilgenommen habe und bei nicht ganz 17.000 Wörtern hängen geblieben bin (Ziel für einen "echten" Roman sind dort 50.000 Wörter). Zeitlich sieht es in den kommenden zwei Jahren auch nicht so aus, als würde mein Roman mit dem etwas plumpen Arbeitstitel "Das Möbelhaus" nennenswerte Fortschritte machen. Dennoch: Die Forschungsstudie umfasst 150 Seiten und ~40.000 Wörter. Mehr als geplant, aber wegnehmen kann man ja immer noch...

Erstes Industrieprojekt & Marketing
In der nächsten Woche startet unser erstes Kundenprojekt, das mein Doktorvater angeleiert hat. Klingt spannend und gibt wieder etwas mehr praktischen Input für die Diss.
Für weitere Projektakquisen denke ich deshalb gerade über einige Marketing-Ansätze nach. Dafür habe ich zunächst einmal eine Internetseite für unser kleines Forschungsteam eingerichtet. Die soll als Ausgangspunkt der Bemühungen dienen. Dann heißt es jetzt wohl: Kontakte sammeln (= Klinken putzen) und sich vorteilhaft ins Gespräch bringen (= Nutzen stiften).

Semesterbeginn
Das Semester geht bald wieder los, also muss auch mal wieder eine Vorlesung vorbereitet werden. - Dieses Mal aber deutlich effizienter als beim letzten Mal, weil ringsherum eben noch so Einiges läuft. Thema ist Change Management. Ich hoffe, einige Synergien aus dem Industrieprojekt ziehen zu können.

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Werkzeug für Motivation und Fokus

00:43 André 0 Comments

Tolle Erweiterung für den Chrome-Browser für mehr Fokus: Momentum
Gut gegen Ablenkungen wie Nachrichten, Mail etc. Öffnet sich als Standard bei einem neuen Tab.


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Aktueller Stand und zur Qualität wissenschaftlicher Arbeiten

13:55 André 0 Comments

Es ist wieder viel Zeit vergangen. Hab auch nicht so richtig Zeit, weil überall geschrieben werden muss und auch der zweite halbe Job jetzt wieder richtig losgeht (Vorlesung zu Change Management vorbereiten).

Heute wurde ein Gemeinschafts-Paper von einer Konferenz in UK abgelehnt, was mich schon etwas geärgert hat. Es war kein Meisterstück, das wusste ich, aber es hätte gerne angenommen werden gedurft. Allerdings verlinkte ein Reviewer auf diese schöne Anleitung für Fallstudien im Software Engineering. Das klingt alles sehr interessant. Vielleicht lässt sich damit mal was machen.

Dafür gleich zwei Mal Sport gemacht (mittags und abends) und gemerkt, wie körperliche Aktivität den Geist anregt. Jetzt muss ein Plan gemacht werden, um die ganzen Ideen umzusetzen. Eine konkrete Sache (Anwenderumfrage Apps) ist schon auf dem Kanban-Board gelandet, braucht aber auch noch eine Vorarbeit. Und am Board hängen auch noch die beiden letzten Kapitel der Forschungsstudie, die immer weiter wächst (~130 Seiten) und nun endlich fertig werden muss. Dazu kommen auch noch eine Menge von Konferenz-Deadlines, von denen ich nicht weiß, welche ich zuerst oder überhaupt wahrnehmen sollte.

Ich habe mir auch überlegt, dass es ganz schön doof ist, nur Ideen für Konferenzen zu entwerfen. Ich habe mal gelesen, man soll Themen für Papers nicht in den Journals, sondern in der echten Welt suchen. Ich denke, dieser Ansatz ist ganz gut. Praktische Bedeutung kann im Gegensatz zu wissenschaftlich-theoretischer Relevanz schließlich.

Und noch einen weiteren Gedanken für wissenschaftliche Arbeiten habe ich irgendwo aufgeschnappt: Die Arbeit wird durch hochtrabende Formulierungen kein Stück wissenschaftlicher. (Nur schlechter lesbar.) Das erinnert mich an meinen Bürokollegen, der letztens meinte, dass es durchaus legitim vom Winter wäre, nun doch noch vorbeizuschneien. - Tz! Als würden sich Jahreszeiten sowas aussuchen. Jedenfalls mahnt mich dieser Spruch zu einem klareren Schreibstil.

Auch die Homepage für unser Forschungsteam ist technisch umgesetzt und aufrufbar, muss nur noch inhaltlich etwas ausgestaltet werden. Damit wird sich hoffentlich die Akquise von Projektpartnern erleichtern. Schließlich sollen noch einige Projekte durchgeführt werden. Zielstellung sind ungefähr fünf Projekte, um mir 2015 und damit auch die wichtigen letzten sechs Monate zu finanzieren, in denen das echte Meisterstück entstehen soll.

Am Donnerstag geht's auf ne Infoveranstaltung über das "Horizon 2020"-Programm. Ich will auch was vom Förder-Kuchen! ;-)

So schnell wie hier haben sich 400 Wörter schon lange nicht mehr runterschreiben lassen. ;-D
Ein Kind ist wach. Muss dann mal.

Gruß an alle Leser!

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Methodik, Neues Jahr und Sonstiges

03:15 André 0 Comments

Habe den Vormittag mit Zeitschriften-Recherche und Methodik-Betrachtung verbracht und finde mal wieder: Ich liebe Wirtschaftsinformatik! Es lebe die konstruktionsorientierte Forschung! Heißt: Prototypen bauen! Die amerikanischen Kollegen sagen "Information Systems" und forschen offenbar eher empirisch.
Leider sind auch einige Termine an mir vorbeigegangen. Ich weiß nicht so recht, welche Zeitschriften man mit welchem Aufwand anstreben kann und ob das überhaupt notwendig ist. Mir scheint, es würde momentan einfach reichen, eine lange Publikationsliste zu haben statt einer hochwertigen. (Für die Selbstvermarktung gegenüber der Hochschule.)

Die Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik bietet tolle Texte zur Methodik, die sicherlich für die Diss nützlich sein werden. Mittlerweile bilden sich in meinem Kopf auch konkretere Themen und der Wunsch, eine Gliederung anzufertigen, um die Bemühungen und Themen der kommenden Arbeiten stärker zu fokussieren.

Die Abgabe für die Forschungsstudie wurde verlängert, sollte nun aber langsam echt fertig werden. Parallel dazu entstehen auch einige weitere Beiträge. Und auch zwei konkrete Projekte stehen vor der Tür, die wahrscheinlich viel Zeit verschlingen werden.

Privat läuft's momentan auch ganz gut. Ich hab ein neues Sportprogramm, den Kindern geht's prima, Mama studiert fleißig, einige schöne Treffen mit alten und neuen Freunden und auch für Musik ist über den Jahreswechsel wieder etwas Zeit gewesen.

Der Vertrag an der FHB wurde gleich bis August 2018 verlängert, was mich etwas schockiert hat, weil ich sooo lange gar nicht dort bleiben wollte. Das nennt man wohl Luxusproblem.

Beste Grüße und ein gesundes neues Jahr!
Andre (Tastatur ist kaputt: Nur noch doppelte Akzente: ´´ )

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